Klimaneutral dank der Klimakombo

Die „Klimakombo“ ist ein Konzept, bei dem die fortschrittlichen Technologien Photovoltaik-Stromerzeugung, Stromspeicherung und Infrarotwärme gekoppelt werden, um Energieunabhängigkeit ohne Treibhausgasemissionen zu erreichen.  Doch abgesehen vom Umweltschutz und den Vorteilen, zu denen wir nachher kommen werden, entstand das Konzept als Reaktion auf eine finanzpolitische Entwicklung:

Basel II und III

Peter Hapke, Geschäftsführer der Firma sunstone Österreich, entwickelte die Idee der „Klimakombo“ (Anmerkung: „Klima“ wegen des Klimaschutzes, der von Photovoltaikstromerzeugung ausgeht und wegen des angenehmen Klimas, das Infrarotheizungen in einer Wohnung erzeugen und „Kombo“, weil hier mehrere Technologien kombiniert werden) kurz vor Inkrafttreten der BASEL III Vorschriften Anfang 2014. Schon nach BASEL II war es nämlich für Hausbauer schwieriger geworden, die Finanzierung für ein Eigenheim aufzustellen, da die Eigenkapitalanforderungen für die Kreditvergabe deutlich erhöht worden waren. Für eine junge Familie, die gerade am Wachsen war, bedeutete dies einen schlechteren Zugang zu Finanzmitteln für den Kauf eines Hauses oder Grundstückes und ebenso für den Hausbau- bzw. die Sanierung.

Die Überlegung war damals, was eine junge Familie, die ihr Erspartes in ein Haus mit alter Bausubstanz, schlechten Energiewerten und einem veralteten Heizsystem (z.B. Ölheizung oder Nachtspeicheröfen) gesteckt hatte, am ehesten in einem Haus mit alter Substanz verbessern kann? Aus dieser Fragestellung, so Hapke, entstand die Idee für ein Konzept, in dem

  1. zusätzliche Räume nach und nach integriert werden können (z.B. Ausbau Dachboden, Keller oder Garage bei Familienzuwachs/Platzbedarf), indem weitere Infrarotheizkörper angeschlossen werden,
  2. das Energiesystem leicht wieder demontiert werden kann, falls es zu einer Kernsanierung kommen sollte und Stromspeicher, bzw. Photovoltaikpaneele vorübergehend abgebaut werden
  3. das Energiesystem später auch in einem komplett neuen Haus (inkl. Wohnbauförderung) eingebaut und mittels eines 3,5-Tonners und ein paar helfenden Händen dorthin transportiert werden kann.

Doch wie funktioniert das Konzept der „Klimakombo“ genau?

Auf dem Hausdach werden so genannte Photovoltaik-Module installiert, die ihren Strom kostenlos aus der Sonne generieren. Da die Sonne nur tagsüber und nur an ca. 250 Tagen stark genug für eine Stromerzeugung scheint, braucht es außerdem einen Speicher, der den Tagesüberschuss an Energie für die Nacht bevorratet. Um nicht nur Licht und Strom für die Haushaltsgeräte zu haben, sondern auch einen Teil der Raumwärme bereitstellen zu können, kombiniert man bei der Klimakombo die Stromerzeugung- und Speichereinheit mit Infrarotheizkörpern, die Oberflächen aufwärmen, statt nur heiße Luft zu erzeugen. Wichtig ist dabei, dass bei schwacher Sonneneinstrahlung im Winter oft zu wenig Strom für den Lichtstrom– und den Heizstrombedarf aus der Eigenproduktion vorhanden ist; darum ist es sinnvoll, für den Zukauf des Rests einen Ökostromanbieter (z.B. auf der Homepage der E-Control Austria zu finden) auszuwählen.

Dieses Energiesystem hat mehrere positive Facetten:

  1. Durch die klimaneutrale Stromerzeugung werden Emissionen und Kosten eingespart, denn die Sonne schickt keine Rechnung. Der restliche Strom wird über einen günstigen Ökostromanbieter bezogen, falls nicht genügend Sonnenstrom erzeugt worden ist.
  2. Dank der Speicherung von Strom kann die Stromversorgung sogar ausfallssicher konzipiert sein.
  3. Der Platzbedarf ist sehr gering (abgesehen von der Dachfläche für die PV-Anlage), es wird kein Heizraum benötigt und ein Stromspeicher ist kleiner als ein Kühlschrank.
  4. Das gesamte System, von der PV-Anlage bis zu den Heizkörpern ist absolut wartungsfrei, keine Befundung, Kehrung, Servicierung, etc. ist mehr notwendig.
  5. Im gesamten Haus werden die Wände dank der Infrarotheizung automatisch getrocknet, Staubaufwirbelung vermieden und Schimmelbildung reduziert, das verbessert das Raumklima für alle, nicht nur für Allergiker.
  6. Das System kann mit einem Smart Home System kombiniert und vom Hausbesitzer ferngesteuert bzw. überwacht werden.
  7. Das System ist flexibel erweiterbar, sowohl Speicher, als auch PV-Anlage und Anzahl der Infrarotheizkörper können vergrößert werden. Damit ist man für alle Eventualitäten (E-Mobility, Familienzuwachs, steigende Strompreise, etc.) gerüstet.

Die Wirtschaftlichkeit der Klimakombo

Im Jahr 2013 wurde ein erster Kostenvergleich zwischen Heizformen angestellt, die sich erneuerbarer Energieträger bedienen, nämlich Pelletheizung, Wärmepumpe und Klimakombo-Konzept; damals lagt die Klimakombo beim Anschaffungspreis noch zwischen Pellets und Wärmepumpe. Lediglich bei den jährlich anfallenden Energiekosten hatte die Klimakombo die Nase vorn. In den letzten vier Jahren hat sich jedoch einiges verändert, vor allem die Speichertechnologie ist weitaus erwachsener und günstiger geworden. Das ist  Grund genug, das Klimakombo-Konzept wirtschaftlich neu zu bewerten.

Die Berechnungsgrundlage stellt ein Haus mit 130m² dar, als Referenzwerte Daten von der Webseite der E-Control Austria (*) herangezogen. Das Ergebnis der Betrachtung sieht heute folgendermaßen aus:

klimakombo Berechnungstabelle

Fazit

Im Jahr 2017/2018 liegt das Konzept der Klimakombo nicht mehr nur bei den jährlichen variablen Kosten, sondern auch bei der Anfangsinvestition in Führung. Mehr als 3.000.- Euro günstiger als ein Pelletsystem – damit ist die Klimakombo am günstigsten umsetzbar und auch die laufenden Kosten liegen bei 30% der Pelletkosten und bei 55% der Stromkosten einer Wärmepumpe. Gleichzeitig spart ein/e Klimakombo-Besitzer/in viel Platz, ist flexibler und kann auf eine Systemhaltbarkeit von mehr als 25 Jahren vertrauen. In so einem Vierteljahrhundert kann es zu manchen Veränderungen im Leben kommen: die Anzahl der Menschen im Haus nimmt zu oder ab, die Tagesgewohnheiten ändern sich und auch die Mobilität ist im Wandel; Wer seinen Strom am eigenen Dach produziert und ihn zu Hause speichert, kann frei wählen, ob er/sie damit heizt, Auto fährt, den Fernseher betreibt, ihn ins Netz einspeist oder alles gleichzeitig machen will. Und das alles ohne Treibhausgasemissionen.

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