Manfred Brustmann ist seit Juni 2015 begeisterter Fahrer eines elektrisch betriebenen Renault Zoes, mit dem er regelmäßig bei einer E-Ladestation „tankt“.„Ich bin bisher 41.500km gefahren, ohne auch nur irgendein Problem mit dem Auto zu haben“, resümiert der Eigentümer des Unternehmens Grüne Welle E.U.

Zu Beginn nutzte Brustmann die herkömmliche Steckdose zuhause, da erst Grabarbeiten für die Installation der Elektro-Ladestation im Garten notwendig waren. Zusätzlich führte er zur Sicherheit immer ein mobiles Notstromladegerät im Kofferraum mit, welches er aber noch nie im Ernstfall benötigt hatte. Außerdem tankt Brustmann kostenlos bei der Wien Energie Tankstelle vor einem Supermarkt, deren Strombedarf von der Gemeinde Fischamend bezahlt wird sowie parallel dazu bei den öffentlichen SMATRICS  Ladestationen und den 2000 Ladestationen im ÖHUB Verbund die er mit der Wien Energie Tankkarte benutzen kann. „Das erste Jahr über konnte ich noch kostenlos an den SMATRICS Ladestationen tanken. Danach hatte ich eine Flat-rate von 15.- pro Monat, aber die habe ich schon wieder gekündigt, da ich dort nur alle drei Monate aufgeladen habe. 80% bis 90% tankt man nämlich zuhause!“.

Wer sein Elektroauto zuhause aufladen möchte, sollte daher folgende Aspekte bei der Planung berücksichtigen, denn heute werden Häuser mit allen Raffinessen verbaut, „Basics“, wie eine Leerverrohrung für die E-Tankstelle können jedoch schnell vergessen werden.

Vor der Anschaffung eines Elektro-Autos ist die Planung der E-Ladestation wichtig

„Die Kunst ist, nicht schnell zu laden, sondern langsam, weil das Auto ohnehin 22 Stunden am Tag herum steht.“ so Brustmann. Um alle Funktionen einer Ladestation langfristig nutzen und beispielsweise in Kombination mit einer Photovoltaikanlage die maximale Menge an Sonnenstrom laden zu können, sind die folgenden 5 Tipps für die Planung Ihrer Ladestation hilfreich:

  1. Ihr Auto steht die meiste Zeit des Tages. Hier ist es sinnvoll, so langsam wie möglich zu laden, der Wechselstrom aus Ihrer Steckdose ist dafür ausreichend. Sollten Sie unterwegs an einer öffentlichen Ladestation stehen bleiben, haben Sie vom Autohersteller ohnehin für alle unterschiedlichen Steckdosen stets einen Stecker-Adapter dabei. Von den modernen genormten Steckdosen „Typ2“ bis hin zur einfachen Schuko-Steckdose kann bei den meisten E-Tankstellen jedes Stecker Format verwendet werden. Trotzdem ist es essenziell, dass Sie auch auf eine Schnellladefunktion bei Elektroauto und E-Ladestation zugreifen können. Wenn Sie beispielsweise kurzfristig losfahren müssen, um eine längere Strecke zurückzulegen, erhöhen Sie einfach die Ladegeschwindigkeit Ihrer Heim-Ladestation, um Ihre Akkus für die längere Fahrt aufzuladen.
  2. Damit Sie den Lademodus ändern können, brauchen Sie eine Internet-Anbindung Ihrer E-Ladestation. So können Sie auch von unterwegs aus das Ladeprogramm aus der Ferne konfigurieren und den Ladestand sowie die momentane Stromerzeugung aus Ihrer PV-Anlage (wenn Sie eine installiert haben) abfragen.
  3. Mit ihrem eigenen Lademodus können Sie beispielsweise festlegen, dass Ihr Auto abends angesteckt wird, aber erst zu laden beginnt, wenn am nächsten Tag Überschussstrom aus Ihrer Photovoltaikanlage kommt und Sie somit möglichst viel kostenlosen Sonnenstrom tanken können. Das erhöht den Umweltschutzfaktor und senkt Ihre „Treibstoffkosten“. Auch hier stellt das „langsame“ konstante Laden sicher, dass Sie Ihren Eigenverbrauch von Sonnenstrom maximieren.
  4. Mit einer Fernwartung können Sie Ihre Elektrotankstelle auch anderen (Gästen, Nachbarn, etc.) zur Verfügung stellen. Damit werden Ihr Solarstrom und Ihre Photovoltaikanlage noch effizienter genutzt. Damit Ihre E-Ladestation mit dem Internet verbunden werden kann, ist, wie zuvor gesagt, der Anschluss an ein LAN Kabel essenziell.
  5. Stellen Sie sich bitte im Vorfeld zum Bau Ihrer Ladestation die folgenden Fragen:
    1. Ist eine Leerverrohrung vom Zählerkasten zum geplanten Montageort der E-Ladestation vorhanden, oder kann ich anderweitig ein Kabel verlegen?
    2. Besteht im Zählerkasten ausreichend Platz für zusätzliche Sicherungen oder Schutzschalter, die für die E-Ladestation notwendig sind?
    3. Haben Sie die Möglichkeit, Ihre E-Ladestation überdacht und wettergeschützt an einer Wand zu montieren? (Bei einer Wandmontage würden Betonsockel und Ständer übrigens entfallen.)
    4. Oder müssen Sie einen Ladeplatz im Freien errichten und neben den notwendigen Leerverrohrungen auch Betonsockel und Aufständerung berücksichtigen?

E-Ladestation: ein Fehler, den Sie bei der Planung vermeiden sollten:

„Eine Ladestation kann draußen oder in der Garage stehen und bei Regen, Schnee und Sonnenschein gefahrlos verwendet werden“, betont Manfred Brustmann. „Mein größter Fehler, war, dass ich zu Beginn kein LAN Kabel mitverlegt habe und somit auch keine Steuerung nutzen kann, um die Ladegeschwindigkeit zu regulieren. Das E-Auto saugt so viel Strom auf einmal ein, da ich die Ladeleistung nicht reduzieren kann, dass ich niemals genug Leistung für die Momentanladung mit der Photovoltaik Anlage produzieren kann.“

Wenn Sie diese Punkte in Ihrer Planung berücksichtigen, sind Sie für den täglichen komfortablen kostensparenden und nachhaltigen Einsatz Ihres Elektroautos gerüstet. Derzeit werden übrigens vielerorts E-Tankstellen mit Investitionszuschüssen gefördert!

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