Mit der PV-Branche geht es wieder bergauf; Über 1.000 Aussteller präsentierten Ihre Produkte auf der diesjährigen Intersolar Messe in München Ende Juni, davon 213 auf der EES Europe, der Schwesternmesse mit dem Fokus auf Stromspeicher. Rund 43.000 Besucher informierten sich über aktuelle Trends und neue Produkte. Während im Jahr 2015 noch das Hauptaugenmerk auf geringere Kosten gelegt worden war, sind derzeit drei andere Trends im Speichermarkt zu sehen, die sich auch bei der Preisverleihung der EES Awards zeigten:

1) Stromspeicher werden immer effizienter und kontinuierlich weiter entwickelt: So wurden zwei Awards an die Firmen SMA und LG Chem verliehen: Grund – SMA konnte mit dem Sunny Boy Storage wieder ein paar Prozentpunkte im Wirkungsgrad herausholen, LG Chem mit seinen „Resu“ Batterien wurde für die hohe Energiedichte und Reaktionsgeschwindigkeit ausgezeichnet. Beides sind maßgebliche Schritte in Richtung wirtschaftlicherer und vor allem größerer Speicher, die zunehmend im Gewerbebereich eingesetzt werden.

2) Die Nachfrage nach Off-Grid und „Nano-Grid“ Technologien steigt: Was im deutschsprachigen Raum derzeit noch in Jagd- und Almhütten Anwendung findet, ist von SMA und anderen Unternehmen bereits weltweit umgesetzt worden: Insellösungen für ganze Dörfer und Städte, wie in St. Eustatius in der Karibik. Weltweit versorgen Containerlösungen aus Batterien und Speichern kleine Gemeinden zum Teil erstmals mit Strom, zum Teil als Substitut für Dieselkraftwerke.

3) Lösung des Problems „Phasenschieflast“: Als drittes Unternehmen ist das Unternehmen FerroAmp aus Schweden ausgezeichnet. Mit ihrem Energyhub Systemen lassen sich gleichstromführende Nano-Grids mit Netzanschluss bilden. Der Gleichstrom aus den PV Modulen kann zum Speichern des Stromes, für Verbraucher oder zur Ladung eines Elektro-Autos genutzt werden und das beliebig skalier- und vergrößerbar. Weitere Vorteil: die „ACE Technology“ kann Phasenschieflasten ausgleichen, ein Punkt, der bisher in vielen Speichersystemen noch vernachlässigt worden ist.

Alle drei Trendrichtungen kommen auch dem Anwendungsbereich in Einfamilienhäusern zu Gute: Denn, wo bisher noch idealistische Vordenker das primäre Kundensegment für Stromspeicher dargestellt haben, peilen die Speicherhersteller nun Betriebswirte und Unternehmer an, für die die Eigenverbrauchs- und die Leistungspreisreduktion vorrangig ist. Das bringt Vorteile für die Endkunden, die auch immer öfters fragen, wie lange sie noch einen Stromzähler vom Energieversorger brauchen und ab wann die 100%ige Autarkie dank Nano-Grid auch für sie möglich sein wird.

3 Speichertrends 2016: Finden Sie hier meinen 2. monatlichen Kommentar im E-Journal. Die gesamte Juli-Ausgabe gibt’s hier zur Nachlese unter.

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